Donnerstag, 10. Januar 2008

Die ältere Bronzezeit im westlichen Brandenburg (etwa 1500-1200 v. Chr.)

Leseprobe aus dem Taschenbuch "Deutschland in der Mittelbronzezeit" von Ernst Probst:

Die Zeit von etwa 1500 bis 1200 v. Chr. wird im westlichen Teil von Brandenburg als ältere Bronzezeit (Periode II) bezeichnet. Zum westlichen Brandenburg gehören vor allem die Landschaften der Prignitz und das Ruppiner Rhin-Gebiet. Im östlichen Brandenburg existierte damals die Vorlausitzer Kultur.
Bei den Hinterlassenschaften der älteren Bronzezeit im westlichen Brandenburg handelt es sich überwiegend um Objekte aus Gräbern und Depots sowie um Einzelstücke. Funde dieser Kulturstufe wurden l935 durch die Prähistorikerin Waldtraud Bohm (1890–1969) aus Berlin in der Publikation »Die ältere Bronzezeit in der Mark Brandenburg« beschrieben.
Die Gräber liegen heute oft an Sümpfen und Seen sowie unter dem derzeitigen Grundwasser. Als Ursache dafür gilt der schwankende Wasserstand infolge des Anstiegs des Meeresspiegels sowie des Rückstau von Elbe, Havel und Rhin. Der höhere Grundwasserspiegel wurde durch Aufstauungen und Bodenverbesserungen (Meliorationen) seit dem frühen Mittelalter hervorgerufen.
Obwohl die Toten häufig unverbrannt bestattet wurden, weiß man nichts über die Körperhöhe und Krankheiten der damaligen Menschen. Denn nach den Körperbeisetzungen sind die Knochen im märkischen Sand vergangen. Von der Kleidung zeugt nur metallenes Zubehör. Dazu gehören bronzene Nadeln zum Zusammenhalten des Gewandes, Knöpfe, Schmuckscheiben und Gürtelscheiben.
Nadeln lagen in Depots und Gräbern aus jener Zeit. Die größten Exemplare sind bis zu zwölf Zentimeter lang und häufig mit einem gerippten Kopf versehen.
Ein Knopf und zwei Schmuckscheiben kamen bei der Untersuchung einer Grabhügelgruppe in Sadenbeck (Kreis Prignitz) zum Vorschein. Der von einem männlichen Toten stammende Knopf aus Sadenbeck mit einem Durchmesser und einer Höhe von 1,2 Zentimetern ist mit einem eingetieften vierstrahligen Sternmuster verziert. Auf die Schauseite der einst sechs Zentimeter Durchmesser erreichenden Zierscheiben aus einem Frauengrab in Sadenbeck ist jeweils ein sechszackiger Stern eingeritzt, während die Rückseite einen Dorn und einer Öse hat ...

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