Donnerstag, 10. Januar 2008

Die Stader Gruppe in der jüngeren Bronzezeit (etwa 1100-800 v. Chr.)

Leseprobe aus dem Taschenbuch "Deutschland in der Spätbronzezeit":

An der unteren Weser, auf der Verdener, Bremerhavener und Stader Geest, existierte in der jüngeren Bronzezeit von etwa 1100 bis 800 v. Chr. weiterhin die Stader Gruppe. Ihr Verbreitungsgebiet umfaßte damals – nach Erkenntnissen des Hamburger Prähistorikers Friedrich Laux – die heutigen Kreise Cuxhaven, Stade, Bremervörde, Osterholz, Rotenburg/Wümme und Verden. Nach Westen hin vorgelagert war der westlich der Weser gelegene Kreis Wesermarsch.
Landschaftlich ist dieser Bereich stark gegliedert. Moore und Flußniederungen, aus denen immer wieder mehr oder weniger ausgedehnte Geesthorste aufragen, bestimmen das geographische Bild. Damit verbunden sind lokale Unterschiede innerhalb der Stader Gruppe, die sich teilweise in geringfügig voneinander abweichenden Grab-, Bestattungs- und Beigabensitten äußern beziehungsweise die hinter der engräumigen Verbreitung einzelner Topf- und Geräteformen angenommen werden können.
Diesen Gegebenheiten widmete sich inbesondere der Prähistoriker Arne Lucke in seiner Hamburger Dissertation von 1981. Für den Bereich der von Friedrich Laux herausgestellten Stader Gruppe der jüngeren Bronzezeit, die von einem anderen Prähistoriker auch Unterweser-Gruppe genannt wird, unterscheidet Lucke drei Lokalgruppen: die Wesermünder Gruppe im Westen, die Verdener Gruppe im Süden und die Stader Gruppe im Osten. Letztere bleibt in dieser Definition fast ausschließlich auf den heutigen Kreis Stade beschränkt.
Eine Siedlung aus jener Zeit konnte in der Nähe der Hahnenknooper Mühle bei Rodenkirchen unweit von Stadland (Kreis Wesermarsch) freigelegt werden. Auf dem 100 mal 60 Meter großen Siedlungsgelände wurden Reste von drei Häusern in Pfostenbauweise entdeckt. Die Bauten standen einst auf dem Uferwall eines ehemaligen Wasserlaufes. Eines der Häuser war 15 Meter lang und hatte möglicherweise einen Stallteil. Als Bodenbelag in diesem Gebäude dienten aus Binsenbündeln kreuzweise gelegte, bis zu drei Zentimeter dicke Matten. Darin wurden Fruchtstände der Schwertlilie (Iris) konserviert ...

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