Sonntag, 4. Dezember 2011

Buchtipp: Die Helmsdorfer Gruppe

Leseprobe aus dem Taschenbuch "Die Helmsdorfer Gruppe" von Ernst Probst:

Im östlichen und nördlichen Harzvorland von Sachsen-An-halt behauptete sich von etwa 1300/1200 bis um 600 v. Chr. die Helmsdorfer Gruppe. Ihr südlicher Nachbar war die im Thüringer Becken konzentrierte Unstrut-Gruppe, ihr nördlicher Anrainer die beiderseits der unteren Saale heimische Saalemündungs-Gruppe.
Zwischen diesen drei Kulturen lassen sich wegen fließender Übergänge keine deutlichen Abgrenzungen vornehmen. Bei der Keramik hatte die Helmsdorfer Gruppe viele Gemeinsamkeiten mit der Saalemündungs-Gruppe. Dagegen spiegeln ihre Bronzeobjekte einen engen Kontakt mit der Unstrut-Gruppe wider.
Die Helmsdorfer Gruppe verdankt dem Gräberfeld auf dem Sehringsberg beim Ortsteil Helmsdorf von Heiligenthal1 (Kreis Mansfelder Land) in Sachsen-Anhalt ihren Namen. Der Begriff Helmsdorfer Gruppe geht auf den Prähistoriker Jörg Lechler (1894-1969) zurück, der 1913 bis 1918 auf dem Sehringsberg gegraben und 1925 vom Helmsdorfer Kulturkreis gesprochen hatte. Der Name Helmsdorfer Gruppe wurde 1967 von dem am Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle/Saale, tätigen Prähistoriker Berthold Schmidt eingeführt.
Vor allem im östlichen Harzvorland sind auffällig viele Funde, Siedlungen und Gräberfelder entdeckt worden. Demzufolge dürfte die entsprechende Bevölkerungskonzentration auf den Abbau von Kupfererz im Mansfelder Land und dessen Weiterverarbeitung sowie auf die für den Ackerbau günstigen Böden zurückzuführen sein.
Der Prähistoriker Berthold Schmidt hat 1978 die Ansicht vertreten, man könne den Zeitabschnitt, in dem die Helmsdorfer Gruppe im Harzvorland existierte, fast als ein »goldenes Zeitalter« bezeichnen. Er schrieb damals: »Es handelt sich um eine Epoche, in der große Siedlungen, Befestigungen, ausgedehnte Gräberfelder mit anspruchsvollen Grabdenkmälern errichtet, aufwendige religiöse Zeremonien veranstaltet, wohl intensiv Kupfer abgebaut und Bronze zahlreich verwendet wurde, in der Viehhaltung und Ackerbau blühten und die Anzahl der hier wohnenden Menschen relativ hoch gewesen sein muß.« ...

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