Leseprobe aus dem Taschenbuch "Deutschland in der Spätbronzezeit" von Ernst Probst:
Zu beiden Seiten der unteren Saale in Sachsen-Anhalt breitete sich von etwa 1300/1200 bis 800 v. Chr. der Lebensraum der Saalemündungs-Gruppe aus, die vor allem im Köthen/Bernburger Land konzentriert war. Diese Gemeinschaft konnte jenseits der Elbe nur geringfügig Fuß fassen. Die Bezeichnung »Saalemündungs-Gruppe« wurde 1935 von dem damals am Landesmuseum Halle/Saale arbeitenden Prähistoriker Hellmut Agde (1909-1940) vorgeschlagen.
Nachbarn der Saalemündungs-Gruppe waren im Süden die Helmsdorfer Gruppe, im Westen die Lüneburger Gruppe, im Norden die Elb-Havel-Gruppe der nordischen jüngeren Bronzezeit und im Osten die Spindlersfelder Gruppe der Lausitzer Kultur. Mit Angehörigen dieser, aber auch anderer Gemeinschaften hatten die Menschen der Saalemündungs-Gruppe Kontakt und betrieben sie Tauschgeschäfte.
Bei Untersuchungen der menschlichen Leichenbrände aus Steinkistengräbern der Saalemündungs-Gruppe haben Anthropologen eine auffällig hohe Sterblichkeit von Kindern und Jugendlichen festgestellt. Mitunter kamen auf zehn nichterwachsene nur drei erwachsene Tote.
Der Stoff für die Kleidung aus Leinen oder Schafwolle wurde auf Webstühlen angefertigt. Reste eines etwa drei Meter breiten Webstuhles von unbekannter Höhe kamen in der Siedlung von Wallwitz1 (Kreis Jerichower Land) unweit von Magdeburg zum Vorschein. Dabei handelte es sich um Pfostenlöcher der Holzkonstruktion des Webstuhles und um tönerne Webgewichte in einer Siedlungsgrube ...
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