Montag, 4. Juni 2007

Stonehenge: 600 Menschen zogen einen Stein



Video "Stonehenge" von Youtube



Für den Transport der größten Steine der weltberühmten Megalithanlage Stonehenge in England wurden rund 600 Männer benötigt. 500 davon zogen den schätzungsweise 500 Tonnen schweren Koloss, die restlichen 100 legten jeweils vor den Transportschlitten hölzerne Rollen.

Auf diese gewaltige Arbeitsleistung weist der Mainzer Archäologe Dr. Detert Zylmann in seinem Buch "Das Rätsel der Menhire" hin. Mit diesem enormen Aufwand war es möglich, einen einzigen riesigen Sandsteinblock von den ungefähr 30 Kilometer entfernten Marlborough Bergen innerhalb etwa eines Jahres zur Baustelle von Stonehenge zu schaffen. Das Gewicht von 50 Tonnen entspricht zwei je 10 Tonnen schweren Eisenbahnwaggons, fünf Elefanten und 12 Pferden, hat Thor Heyerdahl errechnet.

Beeindruckend dürfte auch der Kräfteaufwand beim Transport und Aufstellen von besonders großen Menhiren gewesen sein, die man in Deutschland "Hinkelsteine" nennt. Ein Menhir aus der Bretagne erreichte immerhin eine Länge von 21 Metern und ein Gewicht von 350 Tonnen. Wie mühsam sich der Transport von riesigen Statuen gestaltete, zeigt eine Darstellung aus dem Alten Ägypten: 90 Arbeiter zogen die 7 Meter hohe und vermutlich 60 Tonnen schwere Alabasterstatue eines Prinzen. Weitere 75 Menschen, darunter 60 mit Peitschen und Keulen bewaffnete Krieger, überwachten diese Fronarbeit.

Noch im 17. Jahrhundert standen die Menschen in Europa staunend vor imposanten Großsteingräbern mit tonnenschweren Trag- und Decksteinen aus der Jungsteinzeit. Sie glaubten, diese Monumente seien nicht das Werk von ihresgleichen, sondern von Riesen oder Hünen. In England schrieb man im Mittelalter den Bau von Stonehenge dem Zauberer Merlin zu.

*

Das Taschenbuch "Das Rätsel der Menhire" ist nicht mehr lieferbar!

Keine Kommentare: